OÖ InfomagazinMehr Service. Mehr Information. Oktober 2018Bei uns sind Sie sicher gut informiert!Österreichische Post AG. SP 08Z037863 S. Retouren an Postfach 555, 1008 WienZielscheibe: Öffentlich BediensteteSeite 5Inhalt Oktober 2018Impressum Gewerkschaft Öffentlicher Dienst OÖWeingartshofstraße 2/5, 4020 Linz, Telefon: 0732 65 42 66-0, Fax: 0732 65 42 66-9, E-Mail: office@goed-ooe.at, www.goed-ooe.atÖffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 7:45 bis 16:00 Uhr, Freitag 7:45 bis 13:00 UhrMedieninhaber: Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Landesvorstand Oberösterreich, 4020 Linz, Weingartshofstr. 2/5, Telefon 0732 65 42 66, E-Mail: office@goed-ooe.at ZVR-Nummer: 576439352; Landesvorsitzender: LAbg. Dr. Peter Csar, peter.csar@goed-ooe.atChefredakteur: Werner Gschwandtner, werner.gschwandtner@goed-ooe.atRedakteure: Markus Larndorfer, markus.larndorfer@goed-ooe.at; Hubert Steininger, hubert.steininger@goed.at; Dietmar Stütz, dietmar.stuetz@ooe.gv.at; Josef Kern, josef.kern@polizei.gv.at; Michael Weber, michael.weber@ooe.gv.at; Theresia Poleschovsky, theresia.poleschovsky@ooe.gv.at; Barbara Igler, babsi_igi@gmx.at; Dr.in Manuela Stadler, manuela.stadler@gespag.at; Grundlegende Richtung: Das GÖD-Infomagazin ist ein unab-hängiges Medium, das den GÖD-Mitgliedern in Oberösterreich kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Presseförderungen oder finanzielle Unterstützungen, sei es von öffentlichen Körperschaften (Steuergelder), Parteien, werden und wurden nie in Anspruch genommen. Das Infomagazin entspricht jenen Grundsätzen, die in den Statuten und der Geschäftsordnung der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (Fassung gemäß Beschluss durch den 14. Gewerkschaftstag der GÖD) festgehalten sind. Herstellung: BTS Druckkompetenz GmbH, 4209 Engerwitzdorf; Fotos: Fotostudio Harrer, Fotolia, Andi Bruckner, Fotoarchiv ÖGB/GÖD-OÖ.Immer öfter sind öffentlich Bedienstete in Ausübung ihres Jobs von verbalen und körperlichen Übergriffen betroffen. Gewalt gegen Staatsorgane im Bereich der Exeku-tive, der Justizanstalten, aber auch in Ge-sundheitseinrichtungen, in Gerichten und Schulen sowie in der Verwaltung finden beinahe täglich in verschiedener Art statt.Die GÖD, aber auch die GÖD-OÖ hat sich dieser Thematik angenommen und ver-anstaltete am 1.10.18 ein Forum mit dem bekannten Profiler Dr. Thomas Müller über Krisen situationen und deren psychologi-schen Gesetze.Gewalt gegen Staatsorgane ist kein Kavaliersdelikt und als GÖD werden wir den betroffenen Kolleginnen und Kollegen Hilfe-stellung leisten und gegen diesen Trend versuchen anzukämpfen. Zuletzt darf ich auf die attraktive Kos- Reise der GÖD-OÖ hinweisen, bei der dies-mal von Linz geflogen wird.Mit gewerkschaftlichem GrußHubert SteiningerGÖD-OÖ LandessekretärLiebe Kolleginen und Kollegen!Für deine Sicherheit am Arbeitsplatz.3 Editorial4 Urlaub unter Freunden / Zielscheibe: Öffentlich Bedienstete6 Erhöhte Bildungsförderungsbeiträge8 Masterplan Digitalisierung10 DSGVO – und täglich grüßt das Murmeltier!12 „Papamonat“/„Babymonat“/Frühkarenzurlaub/ Vaterschaftsfrühkarenz13 Kolumne Mayr14 „Schon“ 100 Jahre – oder „erst“ 100 Jahre?17 Die Junge GÖD startet in diesem Herbst wieder durch!18 Eröffnung des neuen Servicecenters Oberes Donautal / Verabschiedung Enzenhofer19 Generationstage im Springer Schlössl20 GÖD-Reiseservice: Blumen Rivera22 GÖD-Reiseservice: Kos441412681019182Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!Sozialpartnerschaft auf AugenhöheDie GÖD ist in Sachen Arbeitszeit nur sehr am Rande betroffen. In fast allen Bereichen des öffentlichen Diens-tes war es schon bisher nicht nur möglich, sondern sogar die Regel, dass einzelne Dienste länger als 10 Stunden pro Arbeitstag dauerten. Anders würde ein Krankenhaus oder auch der Polizeidienst gar nicht funktionieren. Was freilich den großen Unterschied zur Privatwirt-schaft ausmacht: Bei uns gibt es überall sozialpartner-schaftlich von der GÖD und den Belegschaftsver tretungen ausverhandelte Rahmenbedingungen, unter denen bis zu 13 Stunden, im Notfall sogar länger gearbeitet werden darf. Diese Vereinbarungen enthalten dann auch klare Spiel-regeln über Durchrechnungszeiträume, über Abbaumög-lichkeiten von Mehrleistungen oder deren finanzielle Ab-geltung. Denn für die GÖD ist klar: Auch wir wollen keine 60-Stunden-Arbeitswoche als Regel, sondern als Ausnah-me. Die 40-Stunden-Woche ist die Grundlage für alle Ar-beitszeitmodelle und sie muss es auch weiterhin bleiben.Die Gewerkschaften stehen derzeit im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Regierung hat im Frühsommer in Sachen Arbeitszeit ohne vorhergehender Sozial-partnereinigung eine gesetzliche Flexibilisierung durchgesetzt. Jetzt wollen die Fachgewerkschaften im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen ihrerseits sicherstellen, dass von dieser zusätzlichen Flexibilität auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren. Und es geht um einen gerechten Anteil an der hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes. Wir verlangen eine spürbare Gehaltserhöhung.Als GÖD sind wir also mit jenen Branchen und Betrie-ben der Privat wirtschaft solidarisch, wo eben nicht si-chergestellt ist, dass mit Betriebsräten auf Augenhö-he an Sozial partner-Lösungen gearbeitet wird, damit beide von zusätzlicher Arbeitszeit-Flexibilität profitie-ren: Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Hier erwarten wir uns von der Politik zusätzliche Signale bzw. konkrete Schritte für bereits angekündigte Absicherungen.Was unsere eigenen Gehaltsverhandlungen für den öffentlichen Sektor betrifft, sind wir bestens vor-bereitet. Die Wirtschaftsdaten liegen soweit auf dem Tisch, dass einem Verhandlungsstart nichts im We-ge steht. Inflation und insbesondere das Wirtschafts-wachstum haben gegenüber den Vorjahren deut-lich angezogen. Um die Produktivität des öffentlichen Sektors ist es insgesamt sehr gut bestellt, obwohl wir in zahlreichen Feldern mit Extrabelastungen zu kämp-fen haben. Denken wir nur an die Mega-Herausfor-derungen im Bereich Migration bzw. Integration an Schulen etc. Wir gehen somit selbstbewusst in die ersten Ver-handlungen mit dem ressortzuständigen Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Im Rucksack haben wir – neben vielen guten Argumenten – unseren stärks-ten Trumpf: 240.000 Mitglieder, die wissen, dass sich gewerkschaft licher Zusammenhalt auszahlt. Sie ge-hören dazu – dafür mein Danke!Ihr Dr. Peter Csar, Landesvorsitzender GÖD-OÖ3Aber nicht für alle ist dieser Som-merspaß eine Selbstverständ-lichkeit. Familien mit behinderten Kindern müssen auch im Urlaub be-sondere Bedürfnisse berücksichti-gen. Gut, dass die GÖD für sie ein Prachtfleckerl anbietet, wo auch sie den Urlaub möglichst unbeschwert genießen können. Die Geschichte der GÖD- Urlaubs-aktion für Familien mit behinderten Kindern geht auf eine Initiative eines gewerkschaftlichen Urgesteins aus Oberösterreich zurück. Dir. Hans Hable – lange Jahre Bundesvor-sitzender der GÖD-Gesundheitsge-werkschaft – initiierte bereits 1985 die ersten Ferienwochen, damals noch in Oberösterreich. Die Aktion übersiedelte 1996 für 19 Jahre an den Neusiedlersee, ehe sie Bereichs leiter Markus Larndorfer 2015 nach Velden an den Wörthersee in Kärnten brachte. Dort hat die GÖD mit dem Cap Wörth einen exzellenten Part-ner gefunden, wo das Umfeld für unsre Gastfamilien einfach passt. Vier Wochen lang in den Som-merferien bietet die GÖD ihren Gästen eine kostengünstige Unter-kunft mit Frühstück. Optional kann tageweise auch auf Voll- oder Halbpension erweitert werden. Das größte Plus ist aber die weitläufi-ge Außenanlage. Es handelt sich um das größte zusammenhän-gende Seegrundstück am ganzen Wörthersee, inklusive Sportplatz, Spielplätzen, großzügiger Wie-sen mit Naturschatten und einem großen Badesteg. Diesen haben wir seitens der GÖD mit einem hydraulischen Hebelift ausgestat-tet, damit auch Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer ins kühle Nass ge-langen können. Urlaub unter FreundenGÖD-Ferienaktion für Familien mit besonderen BedürfnissenHinter uns liegt ein Sommer, wie ihn die wenigsten schon mal erlebt haben. Monate-lang lud ungetrübter Sonnenschein ein, um zu baden, sporteln oder im Freien einfach zu relaxen. Magnet für große und kleine Gäste: der eigene Kinder-Fuhrpark 4Fachkundige und umsichtige Begleitung durch die GÖD.Markus LarndorferVorsitzender der GÖD-Landesverwaltung OÖ, Mitglied des BundesvorstandesSie sorgen für perfekte Rahmen-bedingungen bei der GÖD-Ferienaktion: GÖD-Vors. Norbert Schnedl, Koordinator Hermann Schmid und GÖD-Bereichs leiter Markus Larndorfer.Wer Ruhe sucht, findet sie hier. Wer aktiv sein mag, hat alle Möglichkeiten dazu. Dies gilt auch für die Gäste mit Handicap. Ein ziemlicher spezieller Fuhrpark mit eigenen Gocarts, Tan-dems etc. bietet hier viele Möglich-keiten. Und dass der Wörthersee und seine Umgebung auch so tolle Frei-zeitangebote bereitstellt, erklärt sich von selbst. Die ganz besondere Qualität un-serer Urlaubsaktion liegt aber nicht nur am stimmigen Umfeld, sondern auch an der fachkundigen und um-sichtigen Begleitung durch unse-ren Koordinator Hermann Schmid, der die Ferienaktion Jahr für Jahr vor Ort leitet. Der Konsulent für Sozia-les steht den Familien mit Rat und Tat zur Verfügung und viele schätzen die Gespräche, Beratungen und Hilfestel-lungen, die es bei diesem Urlaub von ihm so im Vorbeigehen gibt.Auch 2019 werden wir wieder vier Wochen am Wörthersee anbie-ten. Die Ausschreibungen finden Sie auf der Website der GÖD sowie im GÖD-Magazin rund um den Jahres-wechsel. Die Unterstützung der Fami-lien mit behinderten Kindern ist der GÖD ein echtes Anliegen. Informie-ren Sie sich auch auf unserer Websi-te über Möglichkeiten wie etwa den Familienzuschuss! Rund 200 Funktionärinnen und Funktionäre sowie Dienstgebervertreter nahmen am 1. Oktober 2018 an diesem GÖD-OÖ-Forum teil. Öffentlich Bedienstete sind in Ausübung ihres Jobs immer öfter von verbalen und körperlichen Übergriffen betroffen. Gewalt gegen Staatsorgane im Bereich der Exekutive, der Justizanstalten, aber auch in Gesundheits-einrichtungen, in Gerichten und Schulen so-wie in der Verwaltung finden beinahe täglich in verschiedener Art statt. Der Respekt vor den Staatsdienern sinkt. Immer mehr Menschen sind über behördliche Entscheidungen unberechtig-terweise verärgert. Die Zahl der Verletzungen bei Polizei hat sich zwischen 2007 und 2017 von 798 auf 1099 erhöht. Diese Entwicklung ist laut Dr. Csar, Landesvorsitzen-der der GÖD-OÖ, nicht tolerierbar und wir fordern, dass sich die Arbeitgeber im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht zu ihren Bediensteten bekennen. Der Kriminalpsychologe und Profiler Dr. Müller weist auf die Macht der persönli-chen Kommunikation und die Vorbildwirkung jedes Ein-zelnen hin. Gelassenheit, sich selbst aus der Bedeutung nehmen und vor allem Lob sind wichtige Bausteine für ein funktionierendes Miteinander. Oftmals hilft ein Perspektivenwechsel, um Ver-ständnis für die Aggression (Angst) von Menschen zu haben. Ein Sachkonflikt (Angriff auf Funktion) ist nicht gleichzusetzen mit einem persönlichen Konflikt. Krisensituationen und deren psychologische GesetzeZielscheibe: Öffentlich Bedienstete5Die GÖD unterstützt Maßnahmen der Aus und Fortbildung.Erhöhte Bildungsförderungsbeiträgefür Ausbildungsabschlüsse ab 1.1.2018Voraussetzungen Förderbar sind Zeiten von Aus-bildungen, die während aufrech-ter GÖD-Mitgliedschaft absolviert wurden und wenn der Zeitpunkt des Ansuchens innerhalb der Mitglied-schaft liegt. Der Bildungsförderungsbei-trag wird gewährt für Grundausbildungen/Dienst-prüfungskurse Kurse, Aus- und Weiterbildungen sowie (Fach-)Hochschullehrgänge zum Zweck der beruflichen Weiter-entwicklung, die nicht durch Dienst-geber vorgeschrieben oder nicht von der GÖD bzw. dem ÖGB kostenfrei angeboten wurden. Unsere jahrelange, beharrliche Forderung nach stärker gewerkschaftlicher Förderung bei der beruflichen Aus- und Fortbildung hat erfreuliche finanzielle Verbesserungen gebracht, die ab dem 1. Jänner 2018 neu geregelt sind.Ausbildungsdauer Betrag neu Betrag bisher2 Tage bis 2 Wochen € 45,– € 30,–mehr als 2 Wochen bis 6 Monate € 60,– € 45,–mehr als 6 Monate bis 1 Jahr € 75,– € 60,–mehr als 1 Jahr bis 2 Jahre € 150,– € 75,–mehr als 2 Jahre bis 3 Jahre € 225,– –mehr als 3 Jahre € 300,– € 180,–Nach ECTS bemessene Aus bildungenFür Ausbildungen, welche nach dem Bologna-Modell in ECTS-Punkte bewertet sind, gebührt bei erfolgreichem Abschluss ein Förderbetrag von € 75,– pro Regel-studienjahr. Berechnung der Aus- bzw. Fortbildungsdauer Eintägige Bildungsveranstaltungen (mindestens 2) können pro Jahr mit ein-malig € 45,– gefördert werden. Bei Ausbildungen in modularer oder ge-blockter Form, wird die Gesamtsumme der Kurstage zu Grunde gelegt. Für Ausbildungen, welche vom European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) erfasst sind, werden die im Diploma Supplement ausgewiesenen Credits her-angezogen. Maximale Förderbeträge Nach Tagen bemessene Ausbildungen maximal € 100,– pro Kalenderjahr. 6NACH ZEIT BEMESSENE AUSBILDUNGEN Josef KernVorsitzender Landesleitung Polizei, Vorsitzender DA und GBA Linz Nach ECTS bemessene Abschlüsse € 75,– pro Ausbildungsjahr der Regel-studienzeit. Lehrabschluss, Abschlüsse an Kranken pflegeschulen: 60,– € für jedes Ausbildungsjahr. Studienberechtigungsprüfung, Berufsreifeprüfung: einmalig € 75,– ExternistInnenenreifeprüfung: einmalig € 130,– Kurse und Fortbildungen für im Ruhe-stand befindliche KollegInnen: 45,– €/Jahr. Die Förderung wird jeweils nach Ab-schluss der Ausbildung gewährt und auf die Zeit der aufrechten Mitglied-schaft während der Ausbildung an-gerechnet. Eine Antragstellung ist bis längstens einem Jahr nach Abschluss möglich.VorgehensweiseFormular downloaden oder bei uns anfordern – wir schicken es dir per Mail zu. Download Link: http://www.goed-ooe.at/ files/2018/1/19/Bildungsfoerde-rungsbeitrag_2018_Formular_1.pdfFür Gewerkschaftsmitglieder in PENSION gibt es eine eigene Rege-lung – da beträgt der jährliche Zu-schuss ebenfalls € 45,–. Dieses An-tragsformular für pensionierte Kolleginnen und Kollegen schicken wir im Bedarfsfall auch gerne zu.Für detaillierte Auskünfte und Beratungen stehen wir gerne zur Verfügung. 7Kürzlich wurde im Ministerrat der Masterplan Digitalisierung für Schu-len beschlossen. Die Ziele lauten: mo-derne Lehrpläne und Unterrichtsmate-rialien, bessere Infrastruktur und ver-stärkte Aus- und Fortbildung der Leh-rerinnen und Lehrer. Erstellt werden soll der „Masterplan“ gemeinsam mit an-deren Ministerien und externen Exper-ten, die Umsetzung soll schrittweise bis 2023 erfolgen. Ich wünsche mir, dass als Experten auch Lehrerinnen und Lehrer eingebunden werden, denn sie sind es, die ein pädagogisches Konzept umset-zen müssen. Es wird nicht reichen, die Tablets auszuteilen, wenn es nur an 14 % der NMS eine Internet-Breitband-An-bindung von 100 Mbit/s gibt. Weiters stellt sich mir die Frage: Wer bezahlt die Geräte, die Programme und auch die Wartung? Hieß es doch bei einer Anfrage an den Gemeindebund: „Ein-zig für die Kanzlei, also für die Verwal-tung, muss die Gemeinde ein adäqua-tes Gerät bereitstellen. Die Gemeinde ist nicht für die EDV-Ausstattung des Unterrichts zuständig.“Seit Schulbeginn gibt es für die NMS und die AHS-Unterstufe die neue un-verbindliche Übung „Digitale Grundbil-dung“. Die Umsetzung liegt autonom beim jeweiligen Schulstandort. Es ist möglich, die digitale Grundbildung in andere Unterrichtsstunden zu integrie-ren oder als eigenes Fach anzubieten. Der Bogen reicht von der sicheren und reflektierten Nutzung der Technologi-en und der digitalen Medien, über an-wendungsorientierte Softwarekennt-nisse bis hin zu Problemlösekompe-tenz, Coding und Computional Thin-king. Ressourcen gibt es dafür keine! Unsere Politiker können noch so vie-le Länder wie Singapur oder Estland besuchen und die toll ausgestatteten Klassen (Schulgeld 20 000 Euro pro Jahr und Kind, wobei die Gerätekosten im Schulpreis nicht inkludiert sind!) als Vorbild nehmen. Wenn sie nicht be-reit sind, österreichische Schulen ent-sprechend auszustatten, wird das al-les nichts bringen. Entbehrlich sind au-ßerdem die Kommentare von man-chen Redakteuren, die über die Lehrer-gewerkschaft schimpfen, die angeb-lich immer blockiert, auch dann, wenn die Politik versagt und die nötigen Rah-menbedingungen nicht geschaffen Masterplan DigitalisierungLehrergewerkschaft warntIm neuen Schuljahr läuft alles wieder auf Hochbetrieb und man hört schon wieder die Zurufe, was die Schule alles zu leisten hat. Die Schulalltagsrealität schaut leider nicht so rosig aus, denn auf der einen Seite spricht man von Digitalisie-rung und auf der ande-ren Seite gibt es nicht einmal einen Schreib-tisch für jede Lehrerin und jeden Lehrer, ge-schweige denn ausrei-chend Schulcomputer. Versagt also unsere Schule? NEIN!8Es muss nicht jedes Kind ein Medienprofisein.Petra PraschesaitsVorsitzender Stellvertreterin GÖD-Oberösterreichwerden. Die Lehrerinnen und Lehrer tun, was sie können. Nur eines können sie nicht: sämtliche Probleme unserer Ge-sellschaft lösen.Auch die Industriellenvereinigung meint, dass die Basis für Digitalisie-rung und den technologischen Wandel inhaltlich, administrativ und strukturell im Bildungssystem geschaffen werden muss – RICHTIG, aber wie Paul Kimber-ger meint: „Es ist eigenartig, fragwür-dig und verantwortungslos, das Schul-system ständig so zu reformieren, dass unsere Kinder möglichst gut den An-forderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes entsprechen!“Ernüchternd ist auch das Ergebnis einer OECD-Studie von 2015:„Wo Computer in Klassenzimmern ge-nutzt werden, sind ihre Auswirkun-gen auf die Leistung von Schülerinnen und Schülern bestenfalls gemischt“, stellt OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher fest. Zwar können jene, die in der Schule Computer maßvoll nut-zen, bessere Lernergebnisse vorweisen als solche, die sie kaum einsetzen, die-jenigen allerdings, bei denen Computer sehr häufig im Unterricht zum Einsatz kommen, schneiden deutlich schlech-ter ab. Umgekehrt helfen Grundlagen in den klassischen Disziplinen Lesen und Mathematik den Schüler innen und Schülern besser, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Zu den Vorteilen digitaler Bildung an Schulen zählt laut Studie u.a. spie-lerischer Zugang zu Wissen, die perso-nalisierte Ausbildung und kooperatives Lernen. Sie bietet die Möglichkeit, Lernin-halte und -tempo auf die Stärken der ein-zelnen Schülerinnen und Schüler abzu-stimmen. Die Technik taugt dafür, guten Unterricht noch zu stärken.Was in fünf oder zehn Jahren in Sachen Digitalisierung geschehen wird und wie die digitalen Medien die Bildung verändern, lässt sich nur schwer ab-schätzen. Notwendig wird auf alle Fälle eine Offenheit aller Beteiligten sein. Der Faktor Mensch wird wohl immer den Aus-schlag geben. Jedoch muss für alle das Ziel sein, unsere Kinder für ihr Berufs- und Privatleben vorzubereiten. Es muss nicht jedes Kind programmieren kön-nen, es sollte aber wissen, welche Tech-nik dahintersteckt. Nicht jedes Kind soll ein Medienprofisein, was aber alle Kin-der lernen müssen, ist zu wissen, wie der Umgang mit digitalen Medien funktio-niert und welche Mechanismen auf sie einwirken. Wer in Zukunft mit digitalen Medien kompetent umgehen kann, hat auf alle Fälle gewonnen. Teilprojekt 1Lehr- und Lerninhalte Überarbeitung der Lehr pläne/Umfassende Berücksichtigung digitaler Kompetenzen und Inhalte in den Lehrplänen aller Schul stufen und Schultypen „Digitale Grundbildung“ Entwicklung und Anschaffung von digitalen Lehr- und Lern-utensilien für den UnterrichtTeilprojekt 2Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagogen Schulinterne Fortbildung an Schulstandorten Erarbeitung und Anwendung neuer RahmencurriculaTeilprojekt 3Infrastruktur und moderne Schulverwaltung Ausbau der technischen Infra-struktur in den Schulen Ausrollen von digitalen Endgerä-ten (technisch & organisatorisch) Vereinfachung der Schuladmi-nistration durch die Anwendung praxisorientierter Programme und Tools Serviceportal Digitale SchuleMASTERPLAN DIGITALISIERUNG IN DER BILDUNG9Next >